#386von Josy » 26. Aug 2017 20:45
Für mich gab es am Herbst lange Zeit nur die negativen Seiten, weil ich bis zu meinem letzten Umzug sehr ländlich und abgelegen wohnte. Wenn dann der Herbst kam, hatte ich jedes Jahr massiv mit depressiven Stimmungen zu kämpfen, alles um mich herum wirkte einfach nur grau in grau, tot, einsam.
Das hat sich inzwischen geändert, dadurch, dass es dieses "Abgeschnittensein von der Welt" nicht mehr gibt, finde ich mehr und mehr schöne Seiten an dieser Jahreszeit. Die vielen Farben und vor allem die Intensität der Farben, die teilweise regelrecht zu leuchten scheinen. Sonnenschein und die verfärbten Blätter, wenn alles manchmal regelrecht "golden" wirkt. Spaziergänge bei angenehmen Temperaturen. Das Rascheln, wenn man durch das Laub läuft. "Fundstücke" bei diesen Spaziergängen wie Kastanien, Buchecker, Eicheln, kleine Stöckchen mit Moos, bunte Blätter etc., aus denen sich ein Herbstteller als Dekoration für die Wohnung machen lässt. Die Kürbiszeit - sowohl in der Küche, als auch als Dekoration. Während der Herbst für mich früher vom Gefühl her dem Tod ähnelte, wirkt er auf mich heute eher wieder eine willkommene Ruhepause, alles wird ein wenig langsamer, zieht sich in selbst zurück, um neue Kraft zu schöpfen.
Was ich nach wie vor nicht mag, sind sehr kalte und regnerische Tage.
Haben für dich Aphorismen und Philosophen eine Bedeutung?Richte den Blick nach innen und du findest tausend Gebiete, die noch unergründet in deines Geistes Tiefe liegen. Bereise sie, und sei Gelehrter deiner inneren Kosmographie.
Henry David Thoreau (1817 - 1862)